Mitreißender Auftritt der Blaskapelle Unterföhring

Genau vor 25 Jahren wurde die Blaskapelle Unterföhring gegründet – und ihr Jubiläums-/Neujahrskonzert am vergangenen Samstag, 18. Januar, hat erneut gezeigt, wie ambitioniert hier inzwischen Musik gemacht wird !

Den Anfang im Schul-Auditorium machte der Nachwuchs unter Leitung von Holger Hochmuth – inzwischen ebenso stark in der Besetzung wie im Ausdruck; der Film-Soundtrack von ‚Pirates of the Caribbean‘ zum Beispiel gelang präzise und mit viel Schwung.

Im Anschluss machten dann die ‚Großen‘ Blasmusik in all ihren Facetten erlebbar. Weit entfernt von jedem Klischee folgte ein Parforce-Ritt durch die Jahrhunderte, Märsche vom traditionellen ‚Schönen Musikantenleben‘ bis zum spektakulären ‚Arsenal‘ des belgischen Komponisten Jan van der Roost vor der Pause, danach die Ouvertüre zu ‚Pique Dame‘ von Franz von Suppé. Ovationen gab es für ein schmissiges Verdi-Opernpotpourri, doch eine weitere Ouvertüre – die zu Humperdincks ‚Hänsel und Gretel‘ – bildete den emotionalen Höhepunkt des Abends. Diese hochverdichteten romantischen Harmonien einmal nur von Blasinstrumenten zu hören – eine ganz neue und durchaus ergreifende Erfahrung! Einige schmissige zeitgenössische Originalkompositionen – samt Bravour-Pièce ‚Erinnerung an Zirkus Renz‘ für Xylophon und Blasorchester – rundeten den Abend stimmungsvoll ab. Großer Beifall für die Blaskapelle Unterföhring unter ihrem Leiter Michael Rokoss – die Schulaula dürfte bald zu klein werden für Abende dieses Kalibers.

Andreas Wilde