Vereinsgeschichte – Das zweite Jahrzehnt

Das musikalische Vereinsleben war geprägt von unzähligen Auftritten: jährlich wiederkehrende große (mehrstündigen) Veranstaltungen wie „Zeltabend im Unterföhringer Bürgerfest“, „Stadlfest der PWU“, „Maifest des GTEV“ am Poschinger Weiher, Jubiläumsveranstaltungen anderer Vereine und Gemeinden (z. B. Kamsdorf), ferner Umzüge, musikalische Umrahmung von Beerdigungen, Festmessen, Einweihungsfeiern und politischen Veranstaltungen, eine Reihe von Geburtstags- und Hochzeitsständchen. Natürlich durften die vereinseigenen Konzerte nicht fehlen: Neujahrskonzerte, Muttertags- und Sommerserenaden, Standkonzerte zu Bürgerfest, Christkindlmarkt und Christmette. Jeder Auftritt forderte und förderte das Können und die Routine der Musiker. Dirigent Reinhard Hagitte führte die Kapelle zu Höchstleistungen, so wurde das Neujahrskonzert 2009 vom Publikum als der beste aller bisherigen Konzertauftritte gewürdigt. In der Gemeinde Unterföhring genoss und genießt die Blaskapelle ein sehr hohes Ansehen, was sich auch widerspiegelte in den großzügigen finanziellen Zuschüssen durch den Gemeinderat über die zwei Jahrzehnte hinweg und in den zahlreich besuchten Veranstaltungen durch die Bevölkerung.

Das gesellige Vereinsleben war ebenso wichtig. Nach den Proben gab es zumeist eine kleine Brotzeit. Vereinsausflüge nach Harburg, Kamsdorf, Thiers/Südtirol und Tarcento/Friaul sowie Sommerfeste und Weihnachtsfeiern bezogen die Angehörigen der Musikanten und die Fördernden Mitglieder in das Vereinsleben ein.

Der Dirigent Reinhard Hagitte legte Mitte 2009 nach zwölfjähriger Tätigkeit leider sein Amt nieder. Die Blaskapelle schrumpfte mittlerweile auf etwa 25 Spieler, da aus Unterföhring kein Spielernachwuchs kam und einige auswärtige Spieler sich abmeldeten. Für größere Auftritte wurden immer mehr Aushilfsspieler benötigt, was die finanzielle Belastbarkeit der Vereinskasse an Grenzen stoßen ließ. So sah sich Reinhard Hagitte daran gehindert, das musikalische Niveau der Kapelle weiter zu steigern. Auch private Gründe haben wohl mitgespielt, sich für eine Beendigung seiner Dirigiertätigkeit in Unterföhring zu entscheiden. Die musikalische Leitung übernahm aushilfsweise Rainer Wiedemann bis zur Anstellung eines neuen Dirigenten.

Der Bläsernachwuchs ist das erfreuliche Ergebnis einer von der Blaskapelle angeregten Aktion, nämlich die vom Kultusministerium angebotene Form der „Bläserklasse“ an der Grundschule Unterföhring einzuführen. Die Gemeinde, die bereits unter Bürgermeister Klaus Läßing die Entwicklung der Blaskapelle von Anfang an stets gefördert hat und unter dessen Nachfolger Franz Schwarz der Verein weiter gediehen ist, unterstützte die Schulleiterin Frau Hillen ab dem Schuljahr 2007/08 bei der Einführung von Bläserklassen. Im ersten Jahr meldeten sich etwa 15 Kinder aus der 3. und 4. Jahrgangsstufe an, erhielten Leihinstrumente sowie wöchentlichen Instrumental- und Ensemblespiel-Unterricht und wurden von Frau Schweikl (wie auch weiterhin) „mütterlich“ betreut. In den Folgejahren meldeten sich wiederum neue Musikschüler an.

Für die Blaskapelle war dies eine Möglichkeit, die musizierenden Kinder in der 4. Jahrgangsstufe aufzufangen, bevor sie mit Beendigung der Grundschule Unterföhring in andere Schulen wechseln. Sie erhielten als „Jugendkapelle“ durch Vermittlung von Instrumentallehrern und Anstellung eines eigenen Dirigenten, Holger Hochmuth, eine weitere musikalische Förderung. Die „Kids“ wurden Vereinsmitglieder der Blaskapelle, die kostenmäßige Unterstützung erfolgte durch die Blaskapelle und die Gemeinde.

Die Jugendlichen machen schnelle Fortschritte, einige davon können schon in absehbarer Zeit in die Blaskapelle übertreten, sodass diese endlich auch mit Unterföhringern aufgestockt werden wird..

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